ich färbe Garn

die Auswahl ist ein wenig eingeschränkt zur Zeit, deswegen wird nachgefärbt!

Gelb (Zwiebelschale)
Orange (Krapp)
Rosa und Weinrot (Cochenille auf hellem und dunklem Garn)
Blau in verschiedenen Nuancen (Indigo auf hellem und dunklem Garn)
Grün (Zwiebel mit Indigo)
und Rot (Zwiebel mit Cochenille)

in Kürze wird es also wieder bunt! ich halte euch auf dem Laufenden.

Wie man sieht ist die Zwiebelfärbung schon durch, und auch Krapp in zwei Zügen (und zwei orange Tönen) ist schon fertig. Die Zwiebelfärbungen müssen noch ein wenig ruhen und zum Teil werden sie weiter verarbeitet.

bunte Kardbänder

ich habe in der Wollwerkstatt Vulkaneifel Kardbänder herstellen lassen. Zuvor wurden diese auf unterschiedlichen Grautönen gefärbt. Eine dunkle Unterlage ergibt auch herrlich dunkle Töne, auf hellem Grau wird es leuchtender. Die Kardbänder kann man wunderbar untereinander und mit den verschiedenen Grautönen kombinieren, auf dem Bild seht ihr meine Kompositionen.

Die Ursprüngliche Idee mehrfarbige Kardbänder machen zu lassen habe ich der Vielseitigkeit zuliebe wieder verworfen. Lasst euerer Fantasie freien Lauf!

hier geht es zum grauen (Naturfarben) und bunten (gefärbt mit Säurefarben) Spinnfutter:

kardiertes

Teppiche aus Pommernwoll-Teppichgarn

Am Anfang war mal wieder ein großer Haufen Vliese. Und der Wunsch, Sitzmatten für die Küchenbank zu haben. Wenn so viel Wolle da ist, kann man die ja nicht fertig kaufen. Die erste Überlegung - selber Teppichgarn mit Seele zu verspinnen - habe ich irgendwann aufgegeben. Zum einen hatte ich nicht das passende Spinnrad, zum anderen fehlte mir die Zeit.

Aber es gibt ja Spinnereien für Teppichgarn. Nur wo? Als alle Probleme gelöst waren, standen dann recht schnell vier große Kisten Teppichgarn in der Diele. Und dann wollte ich erst mal testen!

 

Kettgarn

Baumwollteppichkettgarn war mein Lieblingswort 2022!

gekauft im Urlaub, bei einem Ausflug zur Webstuhlmanufaktur Künzl, in einer Renovierungspause. Die Küche wurde gerade blau gestrichen. Da fiel die Entscheidung spontan auf blaues Kettgarn.

Webstuhl einrichten

erst mal alles auf den Kettbaum - das geht nur mit Hilfe! vier Hände sind nötig. Und da die voll waren und die fünfte und sechste fehlte, nur ein Bild vom fertigen Arbeitsschritt.

Webstuhl einrichten die zweite

Kettfäden am Warenbaum angebunden (mit Bäumtuch dazwischen, um Kette zu sparen) Ein paar alte Wollfäden um die Abstände vom Anbinden zu regulieren, und dann kann es endlich losgehen!

Wer webt weiß: jetzt ist die halbe Arbeit getan. Jetzt fängt das Vergnügen an!

der erste Schuss

der erste Schuss war dann erstmal aus dickem Garn, als Webkante. Das ist noch aus der ersten Planung, Teppichgarn auf dem Spinnrad selber zu spinnen. Aus der Wolle von Hugo, unserem prämierten Zuchtbock. Hier passt sie super als Webkante, um dann später die Kettfäden zu verstecken.

Auf dem anderen Schiffchen seht ihr das Teppichgarn. Das ist schon ordentlich dick! 10m wiegen 220g

Lücken

ein Lattenzaun mit Lücken drin um durchzuschaun.

Ja, da ist das ja auch nett. Beim Teppich war mir das jetzt aber zu lückig. Was ihr hier seht, sind die ersten Reihen - eine alte Gabel hat mir dann geholfen.

Gewichtsbremse

Wer meinen Bericht über den Webstuhl gelesen hat, kann sich vielleicht an die Gewichtsbremse erinnern.

Der Nachteil: wenn ich sehr fest anschlage, gibt sie einfach nach. Ich habe dann mit einem Seil den Hebel blockiert und den Tipp bekommen, den Tritt zu wechseln, wenn angeschlagen ist. Das ging ganz gut und die Gabel durfte wieder in die Küche.

Später habe ich festgestellt, dass der Kettbaum sich sehr schwer zurückdrehen lässt. Nächster Versuch: das Seil liegt andersherum um die Bremse. bin sehr gespannt, Die Kette für Teil zwei ist schon auf dem Baum, bald geht es weiter.

Teil 1

Die erste Sitzmatte ist fertig - übrigens nicht für die Küchenbank (Fortsetzung folgt) sondern für Gartenstühle. Diese sind 50 cm breit und 100cm lang- das fand ich für einen Test sehr gut. Einfach zu rechnen. Wie schwer ist ein m²?

Am Ende dann natürlich wieder das Hugo-Garn. Eine kleine Lücke mit Pappstreifen - ich muss die Kette ja fixieren können. und dann wieder Hugo für den Anfang, 4cm in etwa.

Warenbaum

der Warenbaum war dann echt voll! 12 m Kette, acht mal 1 m gewebt und dann noch ein Katzensitzplatz mit 38cm. Mehr wäre nicht aufzuwickeln gewesen. Auch das ist gut zu wissen! Beim Projekt Küchenbank soll die Kette länger werden, ich muss also noch ein paar cm für ein zwischendurch abschneiden einplanen!

Die Lücke am Ende

Jippee! Ende in Sicht!

Abschneiden!

die Spannung steigt.

Das macht echt Spaß! Und ein bisschen Bange war ich auch

Diele zu klein

Als nächstes lag dann alles in unserer Diele. 8 Meterstücke, ein Katzenteppich, dazwischen die Pappstreifen. Mut ist mein zweiter Vorname! alles aufschneiden und die Kettfäden ein paarmal fixieren.

Das sind doch mal Sitzmatten

so sieht es schon prima aus, finde ich! Jetzt noch die Hugo-Kante vernähen.

Die petrolen Streifen sind aus einem Färbe Versuch mit Säurefarbe (Luvotex). Das hat prima geklappt!

Sitzmatte

ok, hier auf dem Gartentisch fotografiert. Aber die passen wirklich super in unsere Gartenstühle. Man sitzt auch sehr bequem und warm. Nur halten sie dort nicht an der Lehne, was fürs Foto etwas ungünstig ist. Entweder man muss stillsitzen, oder ich nähe noch Bänder dran.

Daten

Baumwollteppichgarn von Rudi Künzl
20/10 - 20 Fäden auf 10cm
12m Kette mit kurzen Anrüstresten zum Kettbaum und zum Warenbaum (60-70cm zusammen würde ich sagen)
Haben 8,4 m insgesamt gebracht
Die Lücken zwischen den Stücken waren 10 cm breit, hinzu kam jeweils eine Webkante von 4-5 cm. Also +20cm pro Stück

Aber Achtung!: was auf dem Webstuhl 1m war, ist jetzt nur noch 90cm lang! Das wird beim nächsten mal mit eingerechnet.

Ergebnis: 8x 90cm plus 38cm für den Kater

Gewebt mit Pommernteppichgarn, 50cm x 90cm wiegen 1kg!

Für einen m² Teppich kann man also ca 2,2kg Garn rechnen.
Pommernwoll-Teppichgarn kaufen

Schur 2023

Arbeiten an der Strickmaschine

Als ich das erste mal eine Strickmaschine gesehen habe, die unerwartet als Leihgabe in unserer Diele lag, war meine Rekation: ich nicht! zu kompliziert.

Jahre später habe ich dann Lust gehabt es mal auszuprobieren und nach einer Probezeit mit notwendiger Reparatur wurde es dann meine. Eine zweite kam später dazu und von der berichte ich hier. - die Maschinen stammen aus den 70ger-90ger Jahren des letzten Jahrhunderts, da kann an Feinmechanik und Elektronik schon mal was passieren. Bisher ließ sich allerdings alles reparieren!

Vorbereitungen

bis ich stricken kann muss ich vieles sorgfältig vorbereiten:

ich brauche eine Maschenprobe für genau dieses Garn. Das gestrick wird durch Gewichte und den Abstand der Nadeln in die Länge und Breite gezogen - ich muss also vorher genau ausrechenen, wielviel Maschen und Reihen ich benötige, wann der Ärmel wie abgenommen wird, wo der Hals beginnt!

nach der Maschenprobe - die unbedingt gewaschen sein muss! rechnet mir der Strickrechner von Sabine Lamers, der inzwischen bei maschinenstricker.de zu bekommen ist, genau aus, was ich in welcher Reihe zu stricken habe.

 

ein Muster programmieren

in meiner Maschine, einer KH 940 von Brother (aus 1994) gibt es einen kleinen Computer für die Muster. Die dort gespeicherten sind aus dieser Zeit, und weil die nicht so meine Favoriten sind, programmiere ich eigene ein! Das geht über diese Tastatur.

Muster auf Karopapier abmalen, Größe eingeben (heute: 24 Maschen mal 17 Reihen) und Masche für Masche eintippen. Die Maschine kopiert dann nach links und rechts und nach oben das Muster fortlaufend.

vorbereiten des Garns

das Garn muss paraffiniert werden - über einen Paraffinklotz gewickelt, damit es nicht so flust. Das verbessert das Strickergebnis deutlich und schont die Maschine! Gewickelt muss sie sein, damit sie schnell und knotenfrei abwickelt.
Ich benutze einen Wickler von Jürgen Schönwolff wollwolff.de - aber da gibt es der Möglichkeiten viele.

Garn

so sieht es dann aus, wenn das Garn gewickelt ist, und jetzt kann es eigentlich auch losgehen.

Schlitten in Position

hier die Schlitten für die jeweiligen Betten und die verbindende Garnführung - so können Nadeln im oberen und im unteren Bett gestrickt werden. Auf dem Schlitten kann man verschiedene Einstellungen vornehmen. Hier ist wichtig, dass die Maschenweite zum Garn passt und oben und unten gleich ist. rechts-links wird immer etwas fester gestrickt als glatt rechts.

Nadeln in Position bringen

Die Betten sind in Position, die Nadeln werden eingestellt: für die rechten Maschen zwei im oberen Bett, für die linken zwei im unteren Bett. Mit der Musterschiene, die es in verschiedenen Varianten gibt, geht das schnell.

Reihe stricken

mit den Schlitten auf die andere Seite fahren - eine Reihe ist gestrickt!

zu achten ist darauf, dass wirklich alle Nadeln sauber gestrickt haben, gerade beim Bündchen vergessen sie gerne mal durchzuschlupfen.

Maschen aufnehmen

Hier nehme ich die Maschen mit einem "Netz" auf- für rechts links am Doppelbett. Dafür sind insgesamt mehrere Reihen mit jeweils wechselnden Einstellungen am Schlitten nötig, das Hauptbett und das untere Bett werden seitlich versetzt. Das zurückstellen darf man nicht vergessen.

Alternativ kann man auch von Hand einen Wickelanschlag machen.

Ist die erste Reihe abgestrickt, wird eine Schiene eingehängt, die alle Maschen nach unten ziehen kann, an dieser dann Gewichte befestigt.

der Reihenzähler

der Reihenzähler zählt die Reihen, sehr praktisch, denn man muss auf vieles achten, so dass mitzählen nicht klappt. In der Regel.

umhängen

ist die Reihenzahl für das Bündchen erreicht, werden alle Maschen auf das Hauptbett gehängt. Das ist Handarbeit! Ich habe auch ein Gerät dafür, aber mit dem recht dicken Pommerngarn hat es so seine Schwierigkeiten. Ich vermute, dass es mit einer sechsfach Merinosockenwolle wohl zurecht käme - die ist glatter und strapazierfähiger.

Bündchen fertig

hier das fertige Bündchen, das vordere Bett ist abgehängt und man sieht die Schiene, die alle Maschen hält und an der die Gewichte hängen. Ohne die Gewichte werden die Machen nicht sauber von den Nadeln gezogen und es gibt geknubbel.

Muster stricken

die Bündchen Maschen werden einmal abgestrickt. Dafür wird das unter Bett nach unten abgehängt, der Schlitten wird umgebaut und die Maschenweite wird angepasst auf glatt rechte Maschen, die lockerer werden.

Danach schalte ich für die Musterung den Computer ein, wähle das gewünschte Muster vor, sage dem Schlitten dass er mustern soll und in der nächsten Reihe werden die Nadeln für die erste Musterreihe eingestellt. Jetzt muss der zweite Faden eingefädelt werden und dem Schlitten mitgeteilt werden, dass er mit zwei Fäden stricken soll. (sonst kann es passieren, dass die Mustermaschen fallen)

Die vorstehenden Nadeln werden dann mit der Musterfarbe gestrickt, die hinteren mit der Hauptfarbe.

Mitdenken ist also unbedingt erforderlich!

das Muster

ausgesucht hatte ich mir die Muster von Mati Ventrillon aus ihrem Buch "knitting from fair isle"

So wird es also werden!

Dabei muss ich nach jedem Chart den neuen Chart eingeben, sonst wird der letzte einfach wiederholt. Es empfiehlt sich immer zwei Reihen zwischen den Mustern zu lassen, sonst ist der Musterfaden auf der falschen Seite der Maschine und man hat viel zu vernähen.

Die Charts habe ich einzeln in die Maschine eingegeben. so kann ich sie auch mal anders kombinieren, z.B. für Stulpen. Denkbar ist auch, den kompletten Pullover mit 200 Reihen als einen Chart einzugeben. Aber das erfordert wirklich viel Konzentration! Ab zick-zack habe ich dann aber für den zweiten Pulli mit diesem Muster wirklich alles eingegeben - die Anschlüsse an das nächste kleine Muster, oft nach x,5 Mustersätzen, erforderten zu viel Nachdenken.

Bei Stricken sieht man übrigens nur die linke Seite, was die Spannung ein klein wenig erhöht!

Abketteln

Im Musterstricken - mit dem richtigen Wechsel der Charts - muss ich immer mal auf den Reihenzähler schielen, denn ich darf die Abnahmen für die Ärmel nicht verpassen! Die sind der Strickplanung vom Strickrechener zu entnehmen, ebenso ist es dann mit Halsausschnitt und Schulterabschluss. Für Abnahmen (oder auch Zunahmen) werden die Nadeln von Hand in Position gebracht und die Maschen von Hand umgehängt, oder wie hier am Ende von Hand abgekettelt.

Fertig, jedenfalls ein Teil

das ist der fertige Rücken vom Crew Neck Jumper von Mati Ventrillon in einer Ausführung aus Pommernlamm- und Pommernschafwolle. Die anderen Stücke werden dann ebenso gestrickt.

Wenn alles vorbereitet ist, strickt sich so ein Teil in einer Stunde. Einer hochkonzentrierten Stunde! Stricken mit Nadeln auf dem Sofa ist entspannender.

Die erste Schulter wird geschlossen, und dann wird der Halsausschnitt auf die Nadeln gehängt und auf der Maschine rechts-links gestrickt. Enger wird der Kragen übrigens dadurch, dass man die Maschenweite nach oben hin reduziert. Das ist ziemlich cool! - soweit bin ich noch nicht, das wird ergänzt!

Danach muss dann zusammengenäht werden und die Fäden vernäht - dann hat man es geschafft!

Defekt

das ist das innere des Computerteils. Nach dem ich den Rücken des dritten Pullovers mit diesem Muster fertig hatte, hat der Computer beim Einschalten einen fiesen Dauerton von sich gegeben. Ich habe auf Raten der Strickmaschinen Gemeinschaft die Feinsicherungen ausgetauscht - jetzt sagt er gar nichts mehr. Nun sind meine Fähigkeiten am Ende und ich muss einen Fachmann um Rat bitten.

Das ist dann der Nachteil an einer 30 Jahre alten Rechnereinheit.

Den Kragen vom zweiten Pullover kann ich aber vorher noch fertigen, dafür benötige ich die Musterung nicht.

Ein Faser Adventskalender

Das war eine große Überraschung, und ich hatte echt Spaß im Dezember. Ein Kalender mit Wollfasern - eingesammelt bei den Schäfereien der Umgebung! Der erste Adventskalender in meinem Leben (soweit ich mich erinnern kann) bei dem es mir schwer fiel, nicht alles auf einmal zu öffnen.

Rätselraten

ich bekam eine Liste mit 24 Schafrassen, später folgten dann noch paar, die nicht auf der Liste standen - und durfte jeden Morgen raten, zu welcher Rasse die Probe gehört. Manchmal klappte das prima, aber meistens bin ich gescheitert - es wurde zwar einfacher, weil auf der Liste schon was abgehakt war, aber es kamen ja dann die nicht gelisteten dazu!

Ich verwende ein paar Begriffe zur Beschreibung der Vliese, die ich in einem vorgehenden Artikel erklärt habe: die Fasern eines Vlieses

ein Beispiel

am 18. Dezember kam aus so einer Tüte dieser Bausch heraus, viel Kraft in der Wolle. Ich hätte sofort auf Texel getippt, aber das war schon weg.

 

der Stapel

der genauer betrachtet wurde zeigte diese Eigenschaften:

Gelblicher, blockartiger Stapel ohne Spitzen, feiner Krimp der nicht markiert, Kraft. Und dann findet sich bei genauer Betrachtung etwas, dass es in Texelwolle nicht geben kann: kleine relativ zarte kurze schwarze Haare! für Kurzhaar eigentlich schon zu fein. Auf einem der Bilder thront eins auf dem Stapel.
Fasst sich übrigens Recht ölig an.
 
Wie komme ich damit zur Schafrasse? Diese kräftigen kurzen Wollen mit nicht markierendem Krimp finden sich bei Fleischschafen. Das geht auf den Einfluss der englischen Fleischrassen zurück, die im vorletzten und Anfang des letzten Jahrhunderts in die hiesigen Schafe eingekreuzt wurden um den Fleischertrag zu verbessern. Es könnte natürlich auch ein „Original“ englisches Fleischschaf sein! Ich vermute mal sie sind eher kurz, weil die Kraft nicht in die Wolle gehen soll. Man nennt diese Art Wolle „downtype“. Ich denke das liegt daran, dass die Fleischschafe in England in den Downs, den Niederungen wo das Gras viel Energie enthält, gehalten werden. Auf den Hills werden Kreuzungen gehalten, die etwas genügsamer sind und ganz oben Landschafe – je nach Futtergrundlage!

schwarzköpfiges Fleischschaf

Bei den Fleischschafen gibt es welche mit schwarzen Köpfen und welche mit weißen Köpfen. Wegen der einzelnen schwarzen Haare tippte ich auf eine Rasse mit schwarzer Kopf-/Beinbehaarung. Weiter kam ich dann aber nicht, der Rest war raten (und da war ich schlecht). – Die Lösung war Schwarzkopfschaf! (Foto folgt, wenn ich mal welche sehe)

Beispiel Nummer zwei

ein komplett anderer Stapel, das sieht man sofort. Nicht Blockartig, sondern spitz zulaufend. Außerdem ist die Wolle farbig.

verschiedene Fasern

finden sich in diesem Stapel. Kurzhaar, Wollfasern und ziemlich langes Langhaar. Ein typisches Triplecoat - dreifach Mantel. Das weist auf die Gruppe der kurzschwänzigen Heideschafe hin, die meistens Triplecoats oder auch Doublecoats haben (dann ohne Kurzhaar).

Skudde

es handelt sich um einen Stapel von einer Skudde  - einer schwarzen. Hier auf dem Bild seht ihr einen jungen braunen Skuddenbock im Spätsommer. Schön zu sehen ist das überhängende Deckhaar, das im laufe des Jahres bis zur Schur im nächsten Frühsommer noch wachsen wird!

Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Neben den  Faserarten die im Vlies vertreten sind erhält man also weitere Informationen aus dem Aufbau des Vlieses. Ist ein Stapel blockartig, blockartig mit leichten Spitzen, mit starken Spitzen, ist er Spitz zulaufend und sehr lang? Bei den spitz zulaufenden ist in der Regel Langhaar mit Unterwolle vorhanden (Doublecoat) manchmal ist noch Kemp dabei (Triplecoat). Und: hat das Vlies Kraft? – das lässt sich am besten am Tier begutachten. Ich drücke die Wolle zusammen und sie bleibt so oder sie hüpft zurück in die ursprüngliche Form: Kraft in der Wolle. Und manchmal hat auch der Geruch geholfen: beim Alpaka wollte der Adventskalenderfüller mich foppen. Klar war: kein Schaf! Aber dann, oje. Auf Alpaka bin ich nicht gekommen, Hund, Kaninchen, Katze, Ziege (wobei ich das hätte riechen sollen)… Interessant ist auch der Unterschied des Wollfettes, mal viel, mal wenig, mal talgig, mal ölig.

Alle Proben

Insgesamt waren es dann 33 Proben die hier so nach und nach zusammengekommen sind und es gäbe da noch ein paar die mich interessieren würden. Alle detailliert vorzustellen wäre jetzt wohl ein wenig übertrieben.

Von jeder Probe kam ein Strang auf ein A6 Papierchen. So könnt ihr die Größe vergleichen und ich kann mir auf der Rückseite vermerken, was für ein Schaf dazu gehört.

Ihr könnt eines der Bilder anklicken, dann öffnet sich eine Diaschau - und oben links erscheint dann auch der Name der dazugehörigen Schafrasse!

Intuitiv und ohne Nachzudenken

Irina Böhme hatte die Idee, die Fasern doch mal zu sortieren. Intuitiv, ohne Nachzudenken - was ja immer schwer ist, wenn man sich gerade soviele Gedanken gemacht hat. Unbedarfte und bedarfte Besucher habe ich auch noch nicht so recht verlocken können. Die unbedarfte war mit Enkeln abgelenkt (meinen, ihren Kindern) die andere hatte viel zu erzählen und war nicht ganz bei der Sache.

Hier also meine Sortierung die vermutlich nicht intuitiv und mit Nachdenken entstanden ist.

Feinwoller

das komplette Vlies besteht aus feiner Wollfaser, Krimp ist reichlich vorhanden, die Fasern markieren, wenig Kraft in der Wolle

von links: Merino Landschaf, Border Leicester, Shetland, Merino Fleischschaf,

Border Leicester und Merino Fleischschaf sind außen ziemlich verklebt, was nicht so untypisch ist.

Blockartig

Ein komplett blockartiges Vlies fand sich bei Schwarzkopf und Zwartbles. Kraft in der Wolle, recht elastischer Krimp, fühlt sich aber nicht kratzig an, öliges Fett. Das war das was ich mir unter Downtype Wolle vorgestellt hatte. Ob ich da richtig liege, weiß ich nicht.
Der Krimp ist im Gegensatz zu den Feinwollern nicht so regelmäßig, dass er markiert.

Blockartig mit Spitze

Blockartig mit Zipfeln / Downtype Wool mit leichter Tendenz zur Schlichtwolle? einheitliche Wolle, keine /wenige Haare aber etwas gröber und schlichter gewellt als die Feinwoller und mehr Kraft als diese. Ein paar markieren, aber nicht so deutlich wie die Feinwolle - größtenteils Wolle von Fleischschafen. Sehr schöne, überraschend weiche Wollen mit Kraft! V.l.n.r.:, OFM weiß, Texel, Suffolk, Jakobsschaf, Bentheimer, Hampshire Down (kardiert)

Schlichtwollen?

Blockartig mit Zipfeln, tendenziell Schlichtwollen – mit schlichteren Bögen die den Krimp bilden - aber im längeren Stapel und als Mischwolle, die Langhaar und Wollfaser – eventuell auch wooly heterotypes enthält. unten: Pommern feiner Typ, Waldschaf, Waliser Schwarznase, oben: Ostfriesisches Milchschaf schwarz, Charmoise, Rhönschaf.

Mischwolle im Block

Blockartig mit Zipfeln aus Mischwolle.

Diese Gruppe hat wegen der Grannen zusammengefunden. Ganz am Schluss habe ich auch noch die Heidschnucke mit einsortiert, aber gerade zweifle ich wieder ob sie nicht doch besser zu den spitz zulaufenden Triplecoats gehören sollte. Dann hätten wir hier Triplecoats mit sehr gleichmäßiger Länge. Wie dem auch sei: Herdwick, Heidschnucke, Pommern grober Typ, Guteschaf

Triplecoat

(dreifach Mantel) langes Langhaar, feine Unterwolle und Kemp oder – beim Krainer: stattdessen mit kempy heterotypes. Die Stapel sind sehr Haarbetont.
Nach der Zählung von Frau Kurt-Kun enthält z.B. ein Skuddenvlies auf 8 Wollfasern zwei Langhaare und ein Kurzhaar. (Aus einem Säulendiagramm kniepend abgelesen). Wenn man dann bedenkt, dass die Länge und Dicke eines Langhaars deutlich höher ist, ergibt sich ein sehr haariger Faden beim verspinnen.

Doublecoat

Doppel-Mantel aus zwei Faserarten sehr langes Langhaar und feine deutlich kürzere Unterwolle: Norsk Spaelsau und Islandschaf: sehr kuschelig, auch wenn man das Langhaar mit verspinnt. – Doof wird es nur, wenn das Langhaar geschnitten wird, weil es den Spinnmaschinen zu lang ist. (die Schnittstellen pieksen gerne mal)

Auf Island üblich ist auch eine Verarbeitung der voneinander getrennten Fasern: feine Unterwolle und Langhaar werden auseinandergezogen (dafür mit der einen Hand die wollige Seite und mit der anderen die haarige fassen). So erhält man zum einen kuscheliges Pullovergarn und zum anderen haltbare Garne für den Gebrauch in der Landwirtschaft: Heunetze, Käsesiebe aber auch Fersen der Socke.

Haarbetonte Vliese

Haarbetont, kurz, und doch sehr unterschiedlich: oben in Bunt Gotland und Ouessant, wobei ich vermute, dass Ouessant sonst länger ist, Gotland zweimal im Jahr geschoren wird. Sind beides lockige, weiche Haare. Rechts daneben Alpaka- sehr fein und reines glattes Haar. Unten Walache, dickes ziemlich reines Haar (soll nicht ganz typisch sein) und rechts daneben, leider schon kardiert: Zackelschaf.

übrig geblieben

sind dann noch ein paar Proben, die von Lämmern stammen, oder bei denen nur die Spitzen abgeschnitten wurden. Überprüfen möchte ich auch diejenigen, die kardiert eingefügt wurden:

Shropshire, Leineschaf, Coburger Fuchs, Hampshire down, Bergschaf (Tschegge)

Von einigen bekomme ich noch Fasern zugeschickt, eine Fortsetzung könnte also folgen!

 

Literatur

Wer das Thema vertiefen möchte, der kann ich folgende Bücher empfehlen:

The Fleece & Fibre Source Book von Deborah Robson - auf Englisch, Beschreibung der Fasern von englischen und amerikanischen Rassen.

Schafe und Wolle in Europa von Betty Stickers - aus dem Niederländischen ins Deutsche Übersetzt, über Fasern der Rassen vom Kontinent,
zu beziehen über Irina Böhme Driftwool - Schafe und Wolle

Farbatlas der Nutztierrassen von Hans Hinrich Sambraus, in mehreren Auflagen, jeweils mit Erweiterung: Beschreibung alter Nutztierrassen aus dem deutschsprachigen Gebiet: Schweine, Kühe, Schafe, Ziegen, Pferde. Über die Wolle erfährt man allerdings wenig (Wollertrag, kurze Beschreibung der Eigenschaften)

Die Fasern eines Vlieses

So ein Vlies besteht nicht einfach nur aus Wolle. Jedenfalls nicht immer. Ich meine jetzt nicht Lanolin, Schweiß, Heukrümel oder andere Verunreinigungen, sondern die verschiedenen Faserarten, die ein Vlies bilden können.

Hinzu kommt, dass es keine einheitliche Nomenklatur gibt, die diese Faserarten bezeichnet, was zu viel Verwirrung führen kann. Man kann auch wunderbar aneinander vorbeireden!

Darum hier ein Artikel über die verschiedenen Fasern, die in so einem Vlies stecken können!

Warnung: für echte Wollnerds

Aufbau von Fasern

Zunächst ein paar Worte zum Aufbau eines Haars. Bei den Wollfasern und Haaren (auch unseren) handelt es sich um Proteinfasern- Haltbare Eiweißketten. In der Haarwurzel werden Zellen gebildet die fest miteinander verbunden sind und das Haar/die Wollfaser bilden.

Dabei sind verschiedene Zellarten beteiligt. Zwei Sorten Zellen die nebeneinander liegen bilden die Masse der Fasern, außen herum ist noch eine Hülle, die Cuticula. Vermutlich sind der Aufbau der Schichten und ihr Spannungsverhältnis untereinander für die Struktur der Faser verantwortlich (glatt/gewellt). Diese Faserart nennen wir beim Schaf Wolle.

Bei einigen Fasern gibt es im Inneren – zwischen den beiden Zellarten – noch einen markhaltigen Kern. Diese Fasern können sehr dick sein, müssen sie aber nicht. Der Markkern kann unterbrochen sein. In der Literatur finden sich Hinweise darauf, dass die Unterbrechungen hohl sind. Je dicker und durchgängiger der Markkern ist, desto steifer ist die Faser.
Die Fasern mit Markkern werden Haare genannt. Dabei wird zwischen Langhaar, Grannen und Kurzhaar unterschieden. Dazu unten mehr.

Ziemlich wissenschaftlich wird der Aufbau einer Faser hier beschrieben – falls du tiefer einsteigen möchtest.
https://chemiezauber.de/inhalt/q1/proteine-2/wolle.html

Veränderung

Ein Wildschaf hat Deckhaar und Unterwolle. Kurze feste Haare, ähnlich wie die Decke eines Rehs. Darunter, je nach Jahreszeit, sehr feine Wollfasern. Aus diesen beiden Faserarten haben sich die verschiedenen Fasern des Schafsvlieses entwickelt.

Wollfaser

Die Wollfasern sind die feinsten Fasern am Schaf. Feinwollige Schafe oder schlichtwollige Schafe, aber auch Schafe vom Downtype können Vliese aus reiner Wollfaser haben.

Wollfasern sind bogig und sie sind biegsam. Die Bogen der Fasern nennt man Krimp.

Die Wollfasern haben keinen Standard Durchmesser, es befinden sich immer dickere und feinere Fasern im Vlies. Die Bandbreite ist aber von Vlies zu Vlies unterschiedlich und auch von Schafrasse zu Schafrasse.

Wollfasern verschiedener Schafrassen

Der Krimp

Der Krimp beschreibt die Bögen der Wollfasern.

Feine Bögen in feinen Fasern -Feinwollig

längere Bögen in (meist etwas kräftigerer) Faser - Schlichtwollig

Die Bögen können sehr regelmäßig an der Faser sein, sie können sogar innerhalb des Stapels sehr gleichmäßig sein: die Faser markiert. Auf dem Bild seht ihr wie sich der Krimp der Wollfasern eines Merino-Fleischschafes gleichmäßig aneinander fügt.

Kraft in der Wolle hat man, wenn der Krimp sich gerade nicht aneinanderfügt. Die Fasern lassen sich nicht auf engen Raum packen, halten ihr Volumen.

Im gesponnenen Garn ergeben sich bei diesen unterschiedlichen Wolltypen ganz unterschiedliche Eigenschaften.

markierende Wolle

Wolle mit Kraft

Kraft in der Wolle hat man dann eher, wenn es nicht markiert - chaotisch ist, so wie hier bei einem Stapel eines Schwarzköpfigen Fleischschafes.

Kurzhaar

Hier geht es los mit unterschiedlichen Bezeichnungen: Stichelhaar, Kemp. Das Kurzhaar ist der wohl ursprünglichste Bestandteil der „Decke“ eines Wildschafes.

Ich meine damit kurze Fasern im Vlies, die dick und markhaltig sind, sehr steif und leider auch pieksig. In der Evolution sind sie die Überreste dessen was man beim Wild Decke nennt. Sie sind den Haaren an Kopf und Beinen nicht unähnlich und haben auch oft deren Farbe.

Ich bin der Meinung, dass die Kurzhaare im Vlies genauso dem Fellwechsel unterliegen wie die Kopf- und Beinbehaarung der Schafe.


Kurzhaar ist klassischer Bestandteil eines Triplecoats: Wolle, Langhaar und Kurzhaar. Über den Nutzen von Kurzhaar gehen die Meinungen auseinander.

Einige Zuchtrichtungen gehen zur Freude derjenigen, die keine kratzigen Wollen mögen dahin, das Kurzhaar komplett aus dem Vlies heraus zu züchten.
Andere wiederum – darunter der Zuchtverband für ostpreußische Skudden und rauhwollige pommersche Landschafe (kurz: ZVSP) berichten, dass das Kurzhaar für die Wärmeregulierung der Skudden wichtig ist: es hat einen Muskel und kann aufgestellt werden und so mehr oder weniger Luftkammern und Isolation bilden. Der Muskel liegt natürlich in der Haut versteckt, an der Haarwurzel.
Wem sich jetzt die Nackenhaare aufstellen, weil ein Haar einen eigenen Muskel haben soll, der hat sich selber wieder legt 😉 – Nichts anderes als Muskeln der Haare stellen diese bei der Katze oder dem Hund auf, wenn diese Gefahr wittern und sich größer machen wollen!

Langhaar

Überhaar, Deckhaar, Haar, heterotype. Der Begriff Heterotype bezieht sich dabei auf die Veränderung des ursprünglichen Bestandteils der „Decke“ des Wildschafes.
Was ich meine sind lange glatte, manchmal leicht gewellte Fasern, die schlank und biegsam sind. Sie haben einen feinen oder keinen markhaltigen Kern – zumindest keinen durchgängigen. Manche Quellen sprechen davon, dass sie hohl sind, was zusätzlich isolieren würde.

Langhaare/Haare sind ein Bestandteil von mischwolligen Vliesen. Alpaka Fasern bestehen z.B. nur aus Haaren. Die Langhaare bilden bei den Mischwollern einen Mantel, eine Decke (daher die Bezeichnung Deckhaar) über der Unterwolle.

Sogenannte Doublecoats (Doppelmantel) bestehen aus Wolle und Langhaar.

Langhaar verschiedener Schafrassen

Grannen

Kurzhaarähnliches Langhaar, kempy heterotype (Beides nach Gunhild Kurt-Kun), Kemp, Überhaar

Grannen oder kempy heterotypes sind dem Kurzhaar sehr ähnliche Fasern, aber deutlich länger. Markhaltig, manchmal ziemlich dick, muss aber nicht. Sie sind steif und schauen aus dem gesponnenen Garn gerne raus. Ich habe den Eindruck, dass sie sich bei der Wäsche des Pullovers so nach und nach verabschieden.

Hier mal ein Wort zum Querschnitt so einer Faser (aller bisher erwähnten und der folgenden): rund ist keine! Mehr oder weniger eiförmig, unregelmäßig. Kemp und Grannen können sogar wie abgerundete Bananen aussehen – am einen Ende. Und am anderen dann wieder wie eine Kartoffel.

wooly heterotypes

Wollähnliches Haar, so beschreibt Gunhild Kurt-Kun in ihrer 1995 erschienen Dissertation „Beiträge zur Charakterisierung und Verwendung der Mischwollen von Ostpreußischen Skudden und Rauhwolligen Pommerschen Landschafen“ sie. Eine Faser im Übergang von der Wollfaser zum Heterotype, wie sie es nennt - Langhaar.

Pro Vlies fänden sich jeweils nur wenige wooly heterotypes. Sie sind nach dieser Arbeit ein wesentlicher Bestandteil der Pommernvliese vom „feinen Typ“ – Einem Vlies das aus Wollfasern, wooly heterotypes und Langhaar besteht und ein Bindeglied zwischen Mischwollern und Schlichtwollern sei.

Auf dem Bild seht ihr die Fasern eines solchen Pommernvlieses vom feinen Typ. Die Übergänge zwischen Langhaar und Wolle sind fließend. Dazwischen mögen sich auch wooly heterotypes befinden. Das Langhaar hat zumindest im unteren Bereich schlichte Wellen, die Wollfasern sind sehr unregelmäßig – chaotisch gewellt. Ich kann mich nicht entscheiden, wo Langhaar aufhört und wooly heterotype anfängt, und wo es dann in Wolle übergeht.

und was davon ist nun in Pommernvliesen enthalten?

Gunhild Kurt-Kun hat in ihrer Dissertation 1995 die Vliese von Pommernschafen (und anderen) genauer betrachtet. Dabei hat sie zwei Typen von Vliesen gefunden: den feinen Typ und den groben Typ. Diese unterscheiden sich in den bestandteilen, die sie haben.

Pommernvlies vom groben Typ

Beim groben Typ fanden sich Wollfasern und Langhaar und außerdem Kurzhaar oder Grannen (von ca. 30 untersuchten Vliesen waren 5 grob, davon eines mit Kurzhaar, 4 mit Grannen)

Beim Betrachten zweier Vliese im Dezember (Bestandteil eines Faserkalenders) hatte ich lustigerweise von beiden Typen je eins dabei. Dieses Vlies vom groben Typ enthält Grannen, zu meiner Erleichterung nicht sehr viele und auch nicht sehr dicke!

- die Farbe ist dabei zufällig

 

Pommernvlies vom feinen Typ

Beim feinen Typ fanden sich Wollfasern und Langhaar und außerdem wooly heterotypes - nach Kurt-Kun. Wie schon oben erwähnt, finde ich, dass der Übergang fließend ist und es fiel mir schwer sie genau zuzuordnen. Langhaar war von der Länge her gut zu erkennen und Wollfasern waren gekräuselter (unregelmäßig).

- die Farbe ist dabei zufällig

 

Wie geht es weiter?

ich werde bei der nächsten Schur bei meinem Blick in die Vliese gewiss nach grobem und feinem Typ suchen und bin sehr gespannt, ob sich die am Küchentisch gewonnenen Erkenntnisse bestätigen!

Schlichte Schönheit

Triangle Jacket von "Hinterm Stein"

diese wunderschöne, schlichte Jacke habe ich bei der Designerin "Hinterm Stein" auf Ravelry gefunden und wusste sofort, dass sie aus der vierfädigen Pommernwolle in grau-blau gestrickt werden will!

Hier fehlen noch die Knöpfe aus Pflaumenholz, doch sonst ist sie fertig - 595g schwer, gestrickt mit NS 4,5oder 4, das weiß ich nicht mehr so genau. Aber großartigerweise passte es zu der Maschenprobe in der Anleitung. (ich stricke locker und habe mir hier ein wenig zusammengerissen und etwas fester gestrickt). Auf der ToDo Liste (der virtuellen, in echt wäre sie zu beeindruckend) steht noch ein Triangle Jacket in nachtblau für die Tochter....

Kragen und Blende

werden in krausrechts gestrickt - teils gleich mit dem Vorderteil, teils angestrickt.

die Tasche

ist auch eingestrickt und ein sehr schickes Detail.

Wienernähte

die Wienernaht ist natürlich nicht echt, also nicht genäht sondern gestrickt. Aber sie ist das Tüpfelchen auf dem i an dieser Jacke!

Zusammenfassung

600g Garn in 400m LL, Farbe grau-blau

Nadelstärke 4 oder 4,5

6-8 Knöpfe

Die Jacke vom Titelbild

am Anfang war das Schaf

und dessen Garn wurde von Sauerlandwolle versponnen.

Wie färbe ich rot?

Meine ersten Versuche mit Krapp waren lachsrosa, mit Cochenille pink. Wie sollte es rot werden? ich habe mir also 10g Stränge von unserer grau-blauen Pommernwolle gewickelt und einfach mal ein paar Versuche gemacht.

30 insgesamt

Das Ergebnis seht ihr hier. Die Unterschiede liegen in der unterschiedlichen Kombination von Krapp, Cochenille, Zwiebelschale und Blättern der Schwarznuss. In unterschiedlichen Ph-Werten des Wassers und darin, dass mehrere Züge gemacht wurden.

Welches Muster?

Dann hatte ich diese tollen Farben (wohlgemerkt kein Rot!) und kein Strickmuster, das dazu passte. Bis ich dann etwa zwei Jahre später die Dail Vest von Donna Kay auf Ravelry gefunden habe.

Erste und zweite Strickprobe als Mütze. Das bietet sich an, weil diese Muster in der Runde gestrickt werden, linke Reihen sehr umständlich sind, wenn der Faden vorne liegen muss!

es wuchs

gestrickt habe ich dann etwas über ein Jahr - mit Unterbrechungen natürlich. Was lange währt.

fertig!

nein, keine Vogelscheuche. Nur zu Fotozwecken.

und dann doch

noch Rot!

Am Ende hatte ich dann auch gelernt wie man Rot färbt.

das Pommernvlies - Mischwolle

Blick ins Pommernvlies

Bei der Zucht der Pommernschafe wird viel Wert auf die Wolle gelegt. Sie ist eine von drei Noten, die das Schaf/der Bock bei der Körung mit etwa 1,5 Jahren bekommt. Nur wer gute Noten hat wird für die Zucht verwendet.
Ein Blick ins Vlies ist dabei unabdingbar! (hier bei einem älteren Schaf im April, etwa einen Monat vor der Schur)
Die Wolle/das Vlies soll gleichmäßig in der Struktur sein, es soll eine Mischwolle haben, es soll gleichmäßig in der Farbe sein.

chotischer Krimp

unter der Lupe sieht man weiße und schwarze Fasern, Wollfasern und Haare bilden ein Durcheinander. Dabei scheint jede Faser ihre eigene Kräuselung zu haben, mal feiner mal größere Kurven bildend, selten gleichmäßig.

Chaotisch.

und das ist so gewollt, denn gerade dadurch bilden sich viele Luftkammern, die unsere Pommernschafe warm halten! und mich, wenn ich den Pommernpullover trage ;-)

vor der Schur

sieht man hier das lange Vlies. Außen bilden die etwas längeren Haare einen Regenmantel, an welchem das Regenwasser abläuft. Fast man nach einem starken Regen in ein Pommernvlies hinein, ist es dort immer noch trocken, warm - und ölig vom Wollfett.

Schur

geschoren wird bei uns in der Regel im Mai. Zum einen wird es langsam warm und die Schafe freuen sich, wenn sie die warme und inzwischen schwere Wolle loswerden. Schafe wurden so gezüchtet, dass der Fellwechsel bei den modernen Rassen nicht mehr von alleine stattfindet. Für den Schäfer hat das den Vorteil, dass er die wertvolle Wolle nicht auf der Weide sammeln muss. Man ist auch nicht mehr unbedingt auf den Schurtermin im Mai angewiesen - so scheren manche Schäfer vor dem aufstallen im Winter. Im Stall ist es warm und zur Lammzeit ist es im Stall mit wenig Wolle einfacher.

frisch geschoren

hier stehen die frisch geschorenen Schafe, die es schon hinter sich haben. Sehr gut zu sehen sind die unterschiedlichen Grautöne

Körung

bei der Körung ist die Wollnote eine von drei Noten. Für die Wertklasse ein benötigt das Schaf in der Wolle eine 7, 8 oder 9. Hier ein Schaf bei der Hofkörung mit gleichmäßigem Grauton.

Die anderen Elemente sind etwas schwerer auf einem Bild zu erkennen: Mischwolle aus Wollfasern und die Ausgeglichenheit dieser Mischung über das ganze Vlies.

Hofkörung

hier die versammelte Mannschaft für die Hofkörung

Vlies zur Körung

hier ein Vlies etwa vier Wochen vor der Körung - das ist etwas schwieriger zu Beurteilen, als das eines vollschurigen Schafes! Die Farbe ist schon mal eindeutig: grau

blaues Vlies

dies ist ein sogenanntes "blaues" Vlies: viele schwarze Fasern, und wenige weiße! Die weißen dürfen aber nicht fehlen.

blau-graues Vlies

dies ist ein sogenanntes "blau-graues" Vlies: weiße und schwarze Fasern sind relativ gleichmäßig verteilt, vielleicht mit einer leichten Überzahl an schwarzen

Ein neuer (alter) Webstuhl

Einzelteile

von einer Bekannten wurde ein von ihr bereits gut gelagerter Webstuhl vor etwa 15 Jahren in unsere Richtung geschmissen. Im Februar habe ich mich endlich getraut und alles mal herausgeholt. Au Weia, kein Bauplan....

Sortieren

begonnen habe ich damit, die Teile zu sortieren und zu reinigen. Zwei ähnliche Bauteile? könnten zusammenpassen....

Kontermarsch?

Dieses Bauteil gab einen wichtigen Hinweis. Ich hatte den Verdacht, dass es sich um die Wippen eines Kontermarsch- Webstuhls handeln könnte. Mit Hilfe aus dem Sozialen Netzwerk wurde das bestätigt.

eins nach dem anderen

das grobe Gerüst steht. Aber immer wenn ein Puzzleteil sich fügt, ergibt sich ein neues Rätsel.

Gewichtsbremse

Das hier war so ein Rätsel. Bei einem Besuch in der Webstuhlmanufaktur Rudi Künzl, bei dem ich neue Webblätter, Litzen und Hanfschnur gekauft habe, erfuhr ich, dass es sich der Beschreibung nach um eine Gewichtsbremse handeln müsste. - Richtig! und mit diesem Stichwort konnte ich auch herausfinden, wie das funktioniert!

Litzen stechen

als dann alles stand, geputzt, geölt war, dachte ich ja das schlimmste wäre geschafft. Pustekuchen! Die Kette musste durch die Litzenösen.

endlich weben!

jetzt geht es ja eigentlich erst los....

@ work

es muss nur noch Routine aufkommen.... Gewebt wird natürlich mit Pommernwolle, LL400 m, versponnen bei Sauerlandwolle. Blaugrau (Helene) - Natur und Rot gefärbt - einmal auf blaugrau und einmal auf graublau, so ergeben sich die unterschiedlichen Töne.

tadaa

das ging dann tatsächlich ziemlich schnell- gefühlt - jippee! Ist das nicht genial? Entschieden hatte ich mich für einen 2/2 Köper. Drei Fehler sind mir beim Litzenstechen dann doch passiert, aber das verrate ich nicht!

Katzenprobe

Momo sieht jedenfalls zufrieden aus. Ich glaube, ich habe es noch nie geschafft, etwas aus Wolle zum fotografieren abzulegen, ohne dass Momo probeliegen musste.

Zusammenfassung

Tuch, 2/2 Köper

300g Pommerngarn "Helene", blau-grau
ca 150g Pommerngarn "Helene", blau-grau mit Säurefarbe rot gefärbt
ca 150g Pommerngarn "Frieda" grau-blau mit Säurefarbe rot gefärbt
jeweils 400m LL

Ergibt ein leichtes, herrlich warmes Tuch für die Schultern

Pullover mit Cochenille-Streifen

Raglanpullover mit Streifen

Begonnen hat es damit, dass ich Garn in verschiedenen Grautönen mit Cochenille gefärbt habe....

dann sollte daraus ein Pullover entstehen, mit so dünnem Garn hatte ich mich bisher nur an Socken herangewagt. Ich hatte ein bisschen Angst, dass ich es nicht schaffe!

Zusammenfassung

Größe: L / 40-42

Gewicht: 280g - Verbrauch: zwei Strang blau-grau, ein Strang blau-grau mit Cochenille gefärbt

Strickart: Raglan von oben, glattrechts

NS: 2,5, Garn mit 400m LL - Nm 8/2